Fachberater Baden-Württemberg

Ernte 2025 – bereits abgeschlossen oder mitten drin?
Nach dem insgesamt trockenen Frühjahr verzeichneten viele Regionen zwischen Anfang Juni und Ende Juli keine nennenswerten Niederschläge. Unter dieser Witterung reiften die Kulturen rasch ab. Noch vor Einsetzen der Regenphase Ende Juli waren in den frühen Regionen die Ernte von Raps und Getreide abgeschlossen. Insgesamt waren die Erträge überraschend gut und auch die Qualitäten stimmten.

In den späteren Regionen und Höhenlagen unterbrach der Regen die Ernteaktivitäten bis zu drei Wochen. Teilweise konnte bis dahin nur die Wintergerste gedroschen werden. Seit Mitte der Woche arbeiten die Mähdrescher wieder. Mit der angekündigten stabilen Wetterphase sollte die restliche Ernte rasch eingebracht werden. Die bereits erfassten Erträge sind besser als zeitweise nach dem trockenen Frühjahr und ausbleibenden Regen im Juni/Juli befürchtet. Die Erträge fallen überwiegend leicht überdurchschnittlich aus. Wie sich die lange Regenpause auf die Qualität auswirkt muss sich noch zeigen. Regional wird von deutlichem Auswuchs und Pilzbefall berichtet.
Die noch zu erntenden Herbstkulturen Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln profitierten von den ausgiebigen Niederschlägen der letzten Wochen.
Felder auf denen in diesem Frühjahr die „technische Streifenkrankheit“ zu beobachten war, verursacht durch Dünger minderer Qualität oder falsch eingestellte Düngerstreuer, konnten diese Wachstumsunterschiede bis zur Ernte nicht kompensieren. Die mangelhafte Querverteilung und Streufehler resultierten nicht selten in einer Fehldüngung von 25 Prozent und mehr, mit entsprechend negativen Auswirkungen auf Ertrag, Qualität, Nährstoffeffizienz und Wirtschaftlichkeit.
Auch in diesem Jahr geht die Verbreitung der Zikade weiter. Trotz Sonderzulassung ausgewählter Insektizide und wiederholter Behandlung sind bereits Schäden festgestellt worden. Betroffen sind insbesondere Zuckerrüben, Kartoffeln sowie diverse Gemüse- und Sonderkulturen.