Organische Düngung erfolgreich machen zum Vegetationsstart

Mit dem Ende der Sperrfrist am 1. Februar 2021 dürfen in den meisten Regionen wieder Gülle und Gärrest ausgebracht werden. Bevor es raus auf den Acker geht, sollte man sich erkundigen, welche Regeln nun bei der Düngung zu beachten sind. Wir möchten Ihnen ein paar grundlegende Regeln mit an die Hand geben und zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, die Stickstoffeffizienz bei der organischen Düngung zu steigern. Es gilt die Vorgaben der Düngeverordnung und die gute fachliche Praxis zu beachten. Vielerorts wird der Düngestart aufgrund der Erforderlichkeit eines aufgetauten und aufnahmefähigen Bodens verzögert. Das heißt, dass dieser nicht wassergesättigt oder mit Schnee bedeckt sein darf. Die weiteren Regeln, die für die organische Düngung nach der Düngeverordnung für dieses Frühjahr in Kraft treten, sind aus den Tabellen 1 (allgemeine Regelungen) und 2 (spezielle Regelungen für Rote Gebiete) zu entnehmen.

Alle Bundesländer sind zudem verpflichtet, zwei weitere Maßnahmen aufzustellen, wie verpflichtende Analysen von Wirtschaftsdüngern und Gärresten bei Stickstoff (Gesamt-Stickstoff und Ammonium-Stickstoff) und Phosphor. Zu den regional geltenden Regeln macht es Sinn, sich mit Landwirtschaftskammern oder -ämtern auszutauschen.

Abbildungen: Gülle-Verschlauchung mit Zubringerfass (KLEUTEC 2021)

Gülleverschlauchung – wie effizient ist das?

Anders als bei der Ausbringung mit dem Güllefass, ist das Verteilgerät bei der Verschlauchung direkt an den Schlepper angebaut. Das Eigengewicht beträgt dabei 9 bis 11 Tonnen. Das Verteilgerät wird über einen bis zu 2 km langen Schlauch vom Container am Feldrand direkt mit Gülle versorgt. An diesem ist eine Pumpe angeschlossen, welche die Gülle aus dem Container oder direkt aus der Lagerstätte ansaugt und zum Verteilgerät pumpt. 

Je nach angewandter Technik kann die Gülle per Schlitzgerät, Schleppschlauch oder -schuh ausgebracht werden. Der Fahrer steuert über die Fahrgeschwindigkeit die Ausbringmenge. Ein Durchflussmesser am Verteilgerät hilft, die ausgebrachte Menge exakt zu erfassen. Die Verschlauchung kann teilflächenspezifisch und angepasst an die Fahrgassen erfolgen.

Am Ausbringprozess sind insgesamt zwei bis drei Arbeitskräfte beteiligt. Da die Rüstzeit für die Inbetriebnahme auf der jeweiligen Fläche im Vergleich zur Ausbringung mit dem Güllefass wesentlich höher ist, spielt dieses Verfahren besonders auf arrondierten und großflächigen Strukturen seine Vorteile aus. Hier können Leistungen von bis zu 200 m³ pro Stunde erreicht werden.

Ausgewogene Pflanzenernährung fördern

Um unnötige Stickstoffverluste, wie Nitratauswaschung oder Lachgasverluste zu minimieren, ist der Einsatz des Gülleveredlers PIADIN® empfehlenswert.  Durch PIADIN® werden die Vorzüge der Ammoniumernährung genutzt. Ein Überwachsen der Bestände wird vermieden und die Verfügbarkeit von Phosphor und Mikronährstoffen sind in vielen Fällen besser. Eine Anwendungsempfehlung zu den einzelnen Kulturen ist Abbildung 3 zu entnehmen.

PIADIN® richtig einsetzen

PIADIN® lässt sich am besten über eine professionelle Dosieranlage in die Gülle mischen. Die benötigte Aufwandmenge wird so im Tankwagen präzise verteilt, sodass hohe Wirkungsgrade erzielt werden.

Eine Besonderheit, die PIADIN® auszeichnet, ist seine Eigenschaft, sehr gut in der Gülle zu diffundieren. Somit ist es auch möglich, beim Einsaugen der Gülle über den Bypass zu dosieren. Durch die Eigenschaften von PIADIN® besteht dabei ein hohes Maß an Anwendungssicherheit bei der Ausbringung organischer Dünger.

 

Kombination von organischer und mineralischer Düngung

In vielen Fällen bietet es sich an, organische und mineralische Düngung miteinander zu kombinieren. Mit dem Einsatz von 60 kg N/ha in Form von ALZON® flüssig-G 20/8 oder 80 kg N/ha in Form von ALZON® flüssig-S 25/6, ALZON® flüssig-S 22/4 oder ALZON® neo-N können Gülle und Gärreste stabilisiert werden, wenn die Ausbringung der stabilisierten Düngemittel zeitnah zur Gülleausbringung erfolgt. Im Idealfall bringen Sie zuerst den stabilisierten mineralischen Dünger aus, bevor die organische Düngung folgt.

Schnell gelesen

Durch die Novellierung der Düngeverordnung sind zum 1. Januar 2021 neue Regelungen in Kraft getreten. Stickstoffhaltige Düngemittel dürfen nur auf aufgetauten, aufnahmefähigen Böden ausgebracht werden. Um eine ausreichende Stickstoffversorgung zum Vegetationsstart aus organischen Düngemitteln zu gewährleisten, ist eine bodenschonende Gülle-Ausbringtechnik gefragt. Der Einsatz von PIADIN® hilft, den Wirkungsgrad organischer Düngemittel zu erhöhen.