Trockenheit oder zu nass? Wie kann die Düngung angepasst werden?

Die Stickstoff-Düngung hatte in den letzten Jahren bekanntermaßen mit Witterungsextremen zu kämpfen. In konventionellen Düngungssystemen sind die Anpassungen an zu viel Trockenheit oder Nässe äußerst begrenzt. Mit stabilisierten Düngern mit Nitrifikationsinhibitoren, einschließlich PIADIN® zu organischen Düngern, kann sich der Anwender dagegen von vornherein sehr gut auf schwierige Witterungsverhältnisse einstellen.

Vorteile und mit ihnen einhergehende Mehrerträge sind gerade unter schwierigen Bedingungen stärker ausgeprägt als bei ausgeglichenen Verhältnissen (Abb.1). Bei kleiner werdenden Zeitfenstern für eine optimale Stickstoffbereitstellung im Wurzelraum sind stabilisierte Dünger eine Basis für stabile und hohe Erträge. Dadurch wird eine bessere Stickstoffausnutzung gewährleistet.

Feuchtigkeit zu Vegetationsbeginn gut nutzen

An nicht wenigen Standorten sank die Bodenfeuchte in den letzten Jahren schon im April auf unter 40 Prozent der nutzbaren Feldkapazität. Unter solchen Bedingungen kann sich bereits die zweite Stickstoffgabe nicht mehr optimal im Boden verteilen.

Wer ammoniumstabilisierte Dünger anwendet, kann diese Phase umgehen, indem er das erst reichliche, dann rasch verschwindende Wasserangebot rechtzeitig mit einer erhöhten Startgabe ausnutzt. Sollten wider Erwarten doch anhaltend nasse Bedingungen oder ein später Märzwinter das Sagen haben, unterliegt dieser bereits applizierte stabilisierte Dünger weder dem Risiko einer Nitrat-Auswaschung, noch klimaschädlichen Lachgasemissionen. So lassen sich mit ALZON® neo-N oder Düngermischungen (raps-power® neo und getreide-power® neo) regelmäßig höhere Erträge und Stickstoffentzüge erzielen (Abb. 2).

Das Düngemittel ALZON® neo-N enthält einen Urease- und Nitrifikationsinhibitor und gewährleistet somit auch einen sehr wirksamen Schutz vor Ammoniakverlusten. Der Ureaseinhibitor fördert die Stickstoffverfügbarkeit selbst dann, wenn Ammoniakemissionen bei nasskalter Witterung kein Problem sind, denn er begünstigt die Verteilung von hochlöslichem Harnstoff in der Wurzelzone. Dort lässt die Ureaseinhibierung schnell nach, so dass nunmehr die Sorption von stabilisiertem Ammonium am Ort der optimalen Wirksamkeit vonstattengehen kann.  

Was passiert, wenn es wieder zu trocken wird?

Sobald eine Frühjahrstrockenheit aufkommt, sorgen die umfassend verlustgeschützten Dünger auf Harnstoffbasis für eine ausgeglichene und langanhaltende Stickstoffversorgung. Die bei Düngern mit Nitrifikationsinhibitor empfohlenen Einmalgaben der gesamten Düngermenge zu Raps, Gerste und Roggen (Abb. 3) aber auch zu Sommerkulturen wie Mais, Hafer, Geste, Kartoffeln oder Zuckerrüben sichern eine optimale Pflanzenernährung bei späterer Trockenheit ab. Dank der ständigen Verfügbarkeit von Ammonium und Nitrat fließt der Stickstoff stets bedarfsgerecht. Eine überproportionale vegetative Entwicklung wird vermieden.

Lediglich Getreide mit mehr als ca. 150 kg/ha Stickstoffbedarf, darunter vor allem Winterweizen, aber auch Wintergerste im Hochertragssegment, benötigt auch bei Anwendung von Nitrifikationsinhibitoren eine in zwei Teilgaben gesplittete Düngung, um höchste Erträge und Qualitäten erreichen zu können.

Stickstoff besser ausnutzen – Die Düngeverordnung lässt keine Wahl

Während die Kombination von Urease- und Nitrifikationsinhibitor alle witterungsbedingten Verlustrisiken signifikant mindert, gilt das im Hinblick auf den Gülleveredler PIADIN® nur für Nitrataustrag, Lachgas- und N2-Verflüchtigung. Auf indirektem Wege lassen sich aber auch Ammoniakverluste beträchtlich reduzieren, denn die Ammoniumstabilisierung ermöglicht ein zeitlich vorgezogenes Ausbringen von Gülle und Gärrest. Bei niedrigen Temperaturen und einer schnelleren Verteilung des Stickstoffs im noch feuchten Boden erreichen die Ammoniak-Verluste auch bei organischer Düngung nur ein Bruchteil der Werte, die bei warmer Witterung zu verzeichnen wären. Eine um 5 bis 10 kg/ha verbesserte Stickstoffausnutzung zeigt das Potential ammoniumstabilisierter Düngungssysteme.

Kurz gelesen

Traditionelle Düngungssysteme beispielsweise mit KAS sind auf eine Gabenteilung angewiesen, um eine bedarfsgerechte Pflanzenernährung abzusichern und Verlustrisiken zu minimieren. Mit jeder Gabenteilung erhöht sich jedoch das Risiko, dass einzelne Düngergaben witterungsbedingt nicht rechtzeitig oder überhaupt nicht mehr im Wurzelraum verfügbar werden. Diese Probleme lassen sich mit ammoniumstabilisierenden Düngungssystemen umgehen. Die Zusammenfassung von Teilgaben ermöglicht eine flexible Reaktion auf standorttypische und aktuelle Witterungsverläufe. So eröffnen Spezialitäten wie ALZON® neo-N oder PIADIN®, passgenau eingesetzt, beträchtliche Potenziale der Verlustminderung und Effizienzsteigerung. Damit wird ökologischen und ökonomischen Belangen gleichermaßen Rechnung getragen.