Stickstoffversorgung von Mais in einer Gabe sichern

Mais ist besser als sein Ruf, auch in puncto Stickstoff- und Wasserausnutzung. Unter durchschnittlichen Wachstumsbedingungen ist besonders die Nährstoff- und auch Stickstoffbereitstellung in der Jugendentwicklung ganz entscheidend für die weitere Entwicklung und die Ertragsbildung. Bis kurz vor Beginn des Streckungswachstums befindet sich der Großteil der Maiswurzeln in der oberen Ackerkrume. Erst später werden die darunterliegenden Bodenschichten erschlossen. Das Risiko von Nitrat-Verlagerungen aus dieser Zone in tiefere Horizonte kann zu Entwicklungsverzögerungen und Ertragseinbußen führen.

Auch deshalb zeigt die Anwendung ammoniumstabilisierter Dünger nicht zu unterschätzende Vorteile. Klimarelevante Lachgasverluste aus dem gedüngten Stickstoff, die während jeder regnerischen Phase entstehen können, werden ebenfalls weitgehend vermieden. Dazu kommt der arbeitswirtschaftliche Vorteil: stabilisierter Stickstoff kann in einer einzigen Gabe und auch schon Tage bis Wochen vor Aussaat gedüngt werden. Auch Gülle und Gärrückstände plus PIADIN® lassen sich bereits Wochen vor dem Aussaattermin ohne Verlustrisiko applizieren.

Eine Einarbeitung des Düngers, die für Wirtschaftsdünger auf unbestelltem Ackerland und für Harnstoff ohne Ureaseinhibitor ohnehin verpflichtend ist, erhöht dabei in jedem Fall die Vorteilswirkung der Nitrifikationsinhibierung.

Zusammengefasste Einmalgaben von ALZON® neo-N sollten bis spätestens 3 Tage nach der Aussaat erfolgt sein. Beim Einsatz von PIADIN® sichern frühe und flexible Ausbringtermine (März/Anfang April) eine gute Verteilung der Nährstoffe im späteren Wurzelraum der Maispflanzen ab. Vor allem auf auswaschungsgefährdeten Standorten sowie im Strip-Till-Verfahren können teils beträchtliche Ertragszuwächse und eine deutlich gesteigerte Stickstoffeffizienz erzielt werden. Die zeitliche Vorverlegung der Applikation ist dank der Ammoniumstabilisierung kein Problem. Durch frühe Gülle- und Gärrestgaben lässt sich das Mineraldüngeräquivalent erhöhen.

Organische Düngung kann vorgezogen werden

Der Maisanbau ist in der Regel eng an ein intensives Wirtschaftsdünger-Management geknüpft. Um das Verlustrisiko aus der Nitratform zu minimieren, haben sich bei frühen Ausbringterminen (März bis Anfang April) 5 bis 6 Liter/ha PIADIN® als optimale Aufwandmengen erwiesen. Bei kürzeren Abständen zur Aussaat, verringert sich die Aufwandmenge auf bis zu 4 Liter/ha. Weitere Reduzierungen sind in der Regel nur im Rahmen der Strip-Till-Anwendung sinnvoll (Vgl. Abb. 1).

Die Ausbringung von Stickstoff aus Wirtschaftsdüngern ist auf maximal 170 kg Gesamt-N/ha begrenzt. Das entspricht einer anrechenbaren Stickstoffmenge von 100 bis 120 kg N/ha. Oft liegt der Düngebedarf über diesem Wert, so dass eine mineralische Ergänzung erfolgen muss.

In Kombination mit einem bereits N-stabilisierten Mineraldünger wie ALZON® neo-N sollte der PIADIN®-Einsatz entsprechend reduziert werden. Unsere Fachberatung berät Sie gerne zur optimalen Aufwandmenge.

Durch den Einsatz eines Nitrifikationsinhibitors vergrößert sich das Zeitfenster für die Ausbringung organischer Dünger erheblich. Feuchte und kühle Perioden können gezielt genutzt werden, so dass Stickstoffverluste über alle Verlustpfade gering bleiben.

Hauptkolben sichern

Durch die Stickstoffstabilisierung sowohl organischer als auch mineralischer Dünger wird eine ausgeglichene Stickstoffversorgung bis zur Hauptaufnahme ab Juni abgesichert. Die Maispflanzen können sich unter Nutzung der Vorteile der ammoniumbetonten Pflanzenernährung bedarfsgerecht aus diesem Vorrat versorgen. Eine zu hohe Stickstoffversorgung infolge eines zu hohen Nitratangebotes ist nicht zu befürchten. Zuviel Nitrat verlängert die vegetative Phase unnötig, führt dann zwar zu einer hohen Restpflanzenleistung, aber gleichzeitig oftmals zu einer schlechteren Ausbildung des Hauptkolbens. Ursache dafür ist die zu starke Beschattung der Blattetagen unterhalb des achten Blattes, die den Kolben mit Assimilaten versorgen.

Geteilte Stickstoffgaben sind ein Risiko – Pflanzenschäden drohen

Um bei traditionellen Düngern einer Nitratschwemme im Boden und dem damit verbundenen Verlustrisiko entgegen zu wirken, wird bei konventionellen Düngern eine Nachdüngung im vierten bis sechsten Blatt-Stadium des Maises notwendig. Diese ist nicht ganz unproblematisch. Bei Flüssigdüngern ist sie ab Auflauf der jungen Maispflanzen völlig ausgeschlossen, weil sich die Tropfen am Vegetationskegel wie in einem Trichter sammeln und die Pflanzen nachhaltig schädigen.

Auch gekörnte Dünger, die als Salz vorliegen, können den Mais schädigen. Harnstoff (beispielsweise PIAGRAN® pro) ist dabei gegenüber KAS noch der verträglichere Dünger. Aber auch hier kann es im Zuge einer Nachdüngung besonders bei kritischen Applikationsbedingungen (z.B. Hitze, feuchte Blätter) zu Blattaufhellungen kommen. Deswegen ist die einmalige N-Düngung bzw. die Gabenzusammenfassung mit stabilisierten N-Düngern zur Aussaat die sichere Variante. 

Gesamtbedarf mit einer Gabe abdecken

Bei rein mineralischer Stickstoffdüngung sind ALZON® neo-N oder ALZON® flüssig-S 25/6 die beste Wahl, weil die gesamte Düngermenge in einer Gabe zur Saat verabreicht werden kann.

Kurz gelesen

Mais wird eine gute Düngestrategie mit hohen Erträgen belohnen. Beim Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren kann bei der organischen und mineralischen Düngung sowie bei einer Kombination der gesamte Stickstoffbedarf vor oder mit der Saat in einer zusammengefassten Gabe abgedeckt werden. Geeignete Umweltbedingungen für eine hohe Wirksamkeit können so optimal ausgenutzt werden. Der Stickstoff ist vor Verlusten gut geschützt.