Organische Düngung mit NIRS in Niedersachsen

Die Grunddüngung ist in den von Veredelungswirtschaft gekennzeichneten Regionen ein kaum besprochenes Thema, weil die Düngung von Phosphor, Kalium und Magnesium über die Kreislaufwirtschaftsdüngerapplikation einfach mit erfolgt.

Im Bereich Precision Farming haben bislang nur automatische Teilbreitenschaltungen an Spritzen oder Lenksysteme eine Bedeutung. Die Erkundung und Bewirtschaftung von Teilflächen ist bislang selten, jedoch mittlerweile recht gut verfügbar.

Investitionen zur Verbesserung des Nährstoffeinsatzes

Das Land Niedersachsen fördert nun kurzfristig vom 26.10. bis 16.11.2020 unter anderem High-Tech auf dem Acker wie Nahinfrarot-Sensoren (NIRS), Technik zum Ansäuern von Wirtschaftsdüngern während der Ausbringung, Stickstoff-Sensoren, Düngerstreuer mit GPS-gestützten Teilbreitenschaltungen, elektronischer Einrichtungen zur teilflächenspezifischen Variation der Streumenge, sensorgestützte Einrichtungen zur Verbesserung der Quer- oder Längsverteilung.

https://www.lwk-niedersachsen.de/index.cfm/portal/foerderung/nav/2417/article/36007.html

NIRS bringt Licht ins Dunkel

Bisher ist es praxisüblich, dass Gülle und Gärreste im Vorfeld der anstehenden Frühjahrsapplikation untersuchst wurde. Dass diese Herangehensweise mit nur einem Analysewert bei einem recht inhomogenen Stoff nur in groben Zügen die tatsächliche Applikation von Nährstoffen widerspiegelt, weiß der Praktiker. Er musste bisweilen aber damit leben. Die Praxisreife der NIRS-Technik zur Gülleapplikation kann recht sicher den Trockensubstanzgehalt und den enthaltenen Stickstoff abbilden. Phosphor und Kalium lassen sich hingegen nicht in dieser Form messen, sondern werden über Kalibration in Beziehung zum Wassergehalt gesetzt und schlussendlich geschätzt werden.

Fusion der Systeme

Als High-End-Vision stelle man sich vor, dass entsprechend einer teilflächenspezifischen Bodenanalyse eine Applikationskarte für Gülle anhand eines der enthaltenen Nährstoffe appliziert wird. Gleichzeitig werden die anderen Nährstoffe aber in der Teilfläche ebenfalls dokumentiert. Im Nachgang zur Gülleapplikation müsste dann anhand der teilflächenspezifischen Bodenanalyse und der vorherigen Aufzeichnung Kalium mit einer weiteren Applikationskarte mineralisch ergänzt werden.