Lücken zwischen organischer und mineralischer Düngung schließen

Durch die starke Begrenzung der organischen Düngung im Herbst muss in größeren Mengen auf die Applikation ins Frühjahr ausgewichen werden. Zwischen Sperrfrist, Nässe im Winter, schlechter Befahrbarkeit sowie Frühjahrstrockenheit wird es zu einer wahren Herausforderung, den richtigen Zeitpunkt für eine effiziente organische Düngung zu finden. Dazu kommt, dass bei der langjährigen organischen Düngung die Lücke zwischen dem tatsächlich, für die Pflanze nutzbarem Stickstoff und der Stickstoffmenge, die in der Stickstoffbilanz angerechnet werden muss, über 20 Prozent beträgt. Durch den Einsatz eines Nitrifikationsinhibitors, wie dem Gülleveredeler PIADIN®, kann der Zeitpunkt der Gülleapplikation nach vorne verlegt werden, ohne dass zusätzliche Stickstoffverluste entstehen. Arbeitsspitzen können somit gebrochen werden. Außerdem wird die Stickstoffeffizienz erhöht.

Durch einen Nitrifikationsinhibitor wird die Umwandlung, vom in Gülle und Gärrest enthaltenen Ammoniumstickstoff in Nitratstickstoff verlangsamt. Das Mineraldüngeräquivalent (MDÄ) des organischen Düngers wird erhöht.

Ammoniumbetonte Pflanzenernährung

Durch die Nitrifikationsinhibierung wird die Ammoniumphase verlängert und eine ammoniumbetonte Pflanzenernährung gefördert. Folgende Vorteile ergeben sich:

  • weniger Nitratauswaschung: Anders als Nitrat wird Ammonium am Sorptionskomplex gebunden und daher im Boden kaum verlagert. Das Ammonium weist eine längere Pflanzenverfügbarkeit im Boden auf. Es verbleibt also auch nach stärkeren Niederschlägen im Wurzelraum der Pflanze und wird nicht in tiefe Schichten bzw. in das Grundwasser verlagert.
  • aktive Stickstoffaufnahme in die Pflanze. Ein Luxuskonsum der Pflanze und damit eine höhere Anfälligkeit gegenüber Schaderregern wird minimiert.
  • deutlich reduzierte Lachgasverluste.
  • hohe StickstoffEffizienz aus der Gülle.
  • höherer Feinwurzelanteil. Damit weisen die Pflanzen ein besseres Wasseraneignungsvermögen auf.
  • Ammoniumaufnahme bedeutet Protonenabgabe in die Rhizosphäre. Durch diese Ansäuerung werden Mikronährstoffe und Phosphat besser pflanzenverfügbar.

Durch die Nutzung der genannten Vorteile können durch den PIADIN®-Einsatz deutliche Mehrerträge durch höhere Stickstoffentzüge generiert werden (Abb. 2). Außerdem kann, wie in Abbildung 2 zu erkennen, die mineralische Unterfußdüngung durch den Einsatz von einem Nitrifikationsinhibitor zur organischen Düngung ausbleiben.

Dosierung von PIADIN®

PIADIN®soll in einem Vakuumfass während der Befüllung mit der Gülle oder des Gärrest kontinuierlich dem Fass zu dosiert werden, um eine homogene Verteilung sicherzustellen. Erreicht wird dies, indem PIADIN® über ein Ansaugschlauch (Abb. 3) oder über ein Beypassystem passiv zugemischt wird.

Bei einem Pumptankwagen ist PIADIN® vor dem Befüllen der Gülle/dem Gärrest zuzugeben. Am genausten und einfachsten ist die Zumischung von PIADIN®durch eine Dosieranlage (Abb. 4). Die Dosieranlage ist mit einer separaten Pumpe und einem elektrischen Durchflusszähler ausgestattet. Damit wird die optimale Menge an PIADIN® der Gülle zugeführt.

Die Menge an PIADIN®, die dem organischen Dünger zugegeben wird, hängt von Ausbringungszeit und Hauptbedarfszeitpunkt der zu düngenden Kulturpflanze ab. Wichtig, die eingesetzte Aufwandmenge von PIADIN® wird immer auf die Fläche bezogen.

Um bei frühen Applikationsterminen der organischen Dünger dennoch bis zum Hauptentzug der Kultur eine ausreichende Wirkung vom Nitrifikationsinhibitor zu gewährleisten gilt: Je früher gedüngt wird, umso höher ist die Menge an PIADIN®, die eingesetzt wird (Tab. 1).

Schnell gelesen

Um die Vorteile einer Ammoniumernährung voll auszunutzen, muss die Applikation von PIADIN® an den Düngungszeitpunkt und den Düngebedarf der Kultur angepasst werden.

Je mehr sich Hauptbedarfszeit und Applikationstermin unterscheiden, umso höher ist die Menge an PIADIN®, die dem organischen Dünger zugemischt werden muss.