Knoblauch & Zwiebeln bei Familie Droste in Stadthagen

Knoblauch und Zwiebeln werden in Deutschland gern gegessen, der eine mehr – der eine weniger. Beide Früchte haben – direkt verarbeitet oder als Gewürz – einen äußerst eigenen und intensiven Geschmack. Zwiebeln stammen ursprünglich aus dem Iran, Knoblauch stammt hingegen aus Asien. Beide Herkunftsländer haben „eigentlich“ deutlich unterschiedliche klimatische Bedingungen im Vergleich zu Mitteleuropa. Durch züchterische Bearbeitung wurden die Grundlagen auch für einen erfolgreichen Anbau in unseren Breiten geschaffen.

Schauen wir uns im Folgenden einige ackerbauliche Besonderheiten an. 

Zwiebelanbau

Die Zwiebel ist – wie auch die Zuckerrübe – an sich eine zweijährige Frucht, die im zweiten Jahr in die generative Phase übergeht. Sie wird aber zur Nutzung für den Verzehr bereits im ersten Jahr, also vor der Blüte geerntet.

In Deutschland werden Zwiebeln überwiegend als Saatgut gezogen und je nach Abtrocknen des Bodens bereits im Februar mit 70 bis 100 Pflanzen/m² in 1,5 bis 2,5 cm Tiefe gesät. Zwiebeln bevorzugen nährstoff- und humusreiche Böden mit pH-Werten zwischen 6 und 7,5, eine schnelle Erwärmung und eine gute Nährstoffversorgung des Bodens. Sie haben einen Bedarf von 120 bis 140 kg Stickstoff, 50 bis 60 kg P2O5 und bis zu 180 kg K2O – jeweils pro Hektar. Interessant bei der Bestandesentwicklung ist, dass sich die eigentliche Zwiebel im Boden erst nach elf Stunden Tageslänge bildet. Vorher wird hauptsächlich Assimilationsfläche gebildet.

Darauf folgend wird die Abreife durch Unterbindung des Saftstroms innerhalb der Pflanze eingeleitet. Bei der Zwiebel dient dies zur Überbrückung schlechter Zeiten bzw. den Winter. Für den Landwirt beginnt nun die Ernteplanung der Knollen. Meist werden die Zwiebelhälse dann abgeschlägelt und in ein Schwad gelegt, dort trocknen sie teilweise mehrere Tage und werden dann von einem Roder aufgesammelt.

Knoblauchanbau

Knoblauch ist wie die Zwiebel ein Liliengewächs und ebenfalls eine äußerst alte Kulturpflanze. Die Knolle sitzt – anders als die Zwiebel – im Erdreich und bildet je nach Sorte bis zu 12 Zehen. Knoblauch wächst besonders gut auf mittelschweren, durchlässigen Böden mit gutem Wasserspeichervermögen, die pH-Werte sollten – ähnlich wie bei denen der Zwiebeln – etwa im neutralen Bereich liegen.

Knoblauch ist winterhart und übersteht Kahlfröste von bis zu -10 °C. Gepflanzt wird im Herbst zwischen September und November, jeweils eine Zehe mit einer Ablagetiefe von fünf bis sieben Zentimetern und einem Abstand in der Reihe von zehn bis 12 Zentimetern. Knoblauch gilt als robust und wenig anfällig für Krankheiten, Konkurrenzdruck sollte jedoch nicht entstehen und Beikräuter dementsprechend bekämpft werden. Bei guten Anbaubedingungen können bis zu 220.000 Knoblauchpflanzen mit je 7,5 g geerntet werden.

Bei der Düngung von Zwiebeln und Knoblauch werden aufgrund der hohen Pflanzenverträglichkeit vorwiegend flüssige Düngemittel der SKW Piesteritz eingesetzt.

Dies als kurzen Einblick in die Anbauverfahren. Doch wie kam es bei der Familie Droste zu diesen regionsuntypischen Kulturen und warum bauen sie diese an?

Kunden begrüßen die regionale Bezugsmöglichkeit und freuen sich auf den ab diesem Jahr verfügbaren, regionalen Knoblauch. Der Familienbetrieb Droste steht seit Generationen für Innovationen und Orientierung an geschaffenen oder vorhanden Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Betriebes und Anpassung an die wirtschaftlichen Gegebenheiten in der Landwirtschaft. Im Wandel der Landwirtschaft wurde also nicht nur die Entscheidung für den Anbau der beiden Kulturen getroffen, auch ist die Familie in die Direktvermarktung eingestiegen und setzt auf regionale Produktion und Vermarktung der selbst erzeugten Produkte. Hofläden, Selbstbedienungsstände und der Lebensmitteleinzelhandel werden mittlerweile bestückt und versorgt.  Auf dem Betrieb werden Kartoffeln, Zwiebeln und ab diesem Jahr auch Knoblauch und Mohrrüben direkt und in der unmittelbaren Umgebung vermarktet.