Hat sich die Düngestrategie ausgezahlt?

Mit der Mais-, Kartoffel- und Zuckerrübenernte endet auf den meisten Ackerbaubetrieben die Ernte für das Jahr 2021. Zeit für ein Resümee und die Frage: Wie kann ich meine Düngestrategie verbessern?

2021 – Ein Frühjahr mit Herausforderungen

Durch neue Restriktionen der Düngeverordnung durften und dürfen keine stickstoff- und phosphorhaltigen Düngemittel vor dem 01. Februar ausgebracht werden. Zusätzlich ist eine Ausbringung der oben genannten Nährstoffe auf überschwemmten, wassergesättigten, schneebedeckten oder gefrorenen Böden (auch wenn diese temporär auftauen) nicht zulässig. Da jedoch nach dem 1. Februar 2021 vielerorts hohe Niederschlagsmengen fielen und die Flächen nicht befahrbar waren, verzögerte sich die Düngesaison und die Getreide- und Rapsbestände wiesen erste Nährstoffmangelerscheinungen auf.

Kühle Frühjahrstemperaturen – Verzögerte Stickstoff- und Schwefelmineralisierung

Wer seine Kulturen im Frühjahr organisch düngt, bringt einen Volldünger aus, der neben der Nährstoffversorgung der Pflanze zusätzlich Humus aufbaut. Problem dabei ist jedoch, dass vor allem der organisch gebundene Stickstoff und Schwefel aus Gülle, Gärrest oder Mist zunächst mineralisiert werden müssen, um pflanzenverfügbar zu werden. Die Mineralisation, eine mikrobielle Umsetzung, ist neben der Art der zugeführten organischen Substanz, dem pH-Wert und dem Wassergehalt im Boden, stark von der Temperatur abhängig. Das Frühjahr 2021 war jedoch kühl und lag im Schnitt 1,7 °C unter dem Durchschnitt (Referenzzeitraum 1991 bis 2020 – DWD 2021). Dies hatte zur Folge, dass organisch gedüngter Stickstoff und auch organisch gedüngter Schwefel in einer Phase, wo die Pflanzen einen Nährstoffbedarf aufwiesen, noch nicht zur Verfügung standen. Rein organisch gedüngte Bestände wiesen noch einige Zeit nach der Applikation des organischen Düngemittels Stickstoff- und Schwefelmangelerscheinungen auf.

Schlüsse aus der Frühjahrsdüngung 2021 für organisch düngende Betriebe

„Weg vom entweder … oder, hin zu sowohl als auch“. Organische Dünger zum Wintergetreide oder Raps sind ohne weiteres als äußerst positiv anzusehen. Um jedoch die Nährstoffnutzungseffizienz der Pflanzen deutlich zu steigern, muss die Pflanze bereits zu Vegetationsbeginn, in der Zeit wo sich die Ertragsorgane differenzieren, bedarfsgerecht ernährt werden. Um eine solche Nährstoffversorgung zu gewährleisten sollten sowohl organische als auch mineralische Düngemittel eingesetzt werden. Die Nährstoffe aus mineralischen Düngemitteln wie PIASAN®-G 20/8 oder ALZON® flüssig-G 20/8 stehen der Pflanze direkt zur Verfügung und schließen die Nährstofflücke zwischen Applikation des organischen gebundenen Stickstoffs und Schwefels und dessen Pflanzenverfügbarkeit. Großer Vorteil beim Einsatz von flüssigen Düngemitteln mit dem Zusatz „G“: Sie wurden speziell auf die Bedürfnisse organisch düngender Betriebe angepasst und weisen ein enges Stickstoff-Schwefel-Verhältnis auf. Hierdurch bekommen die Bestände die notwendige Schwefelmenge, wodurch Stickstoff effizienter genutzt und Erträge optimiert werden. Zusätzlich stabilisiert der Nitrifikationsinhibitor im ALZON® flüssig-G 20/8 (bei einer Applikation von mindestens 60 kg Stickstoff aus dem ALZON® flüssig-G 20/8 pro Hektar) den Ammonium aus Gärrest und Gülle, wodurch die Vorteile der stabilisierten Stickstoffdüngung in vollen Zügen genutzt werden können.

Fazit

Für eine ausreichende Nährstoffbereitstellung zu Vegetationsbeginn sollten organische und mineralische Düngemittel in der Düngestrategie miteinander kombiniert werden.