Düngung zu Grünland – Stickstoff und Schwefel im richtigen Verhältnis

Der N-Düngebedarf im Grünland richtet sich zum einen nach dem Ertragsniveau des Standortes, zum anderen nach der Art und Intensität der Nutzung. Er liegt bei hoher Schnittintensität auf qualitativ hochwertigem Grünland bei 240 bis 300 kg N/ha. Damit besteht auch ein hoher Schwefelbedarf von bis zu 50 kg S/ha. Neben zahlreichen festen Düngemitteln bieten sich ebenso Flüssigdünger für eine Bedarfsabdeckung an. Deren Anwendung setzt die Kenntnis und Beachtung einiger Grundsätze voraus.

Grundregeln der Flüssigdüngeranwendung

Da die Anwendung organischer Dünger zu Grünland nach Düngeverordnung begrenzt ist, sollte auf intensiv genutztem Grünland eine mineralische Ergänzungsdüngung erfolgen.

Hin und wieder wird die Anwendung von Flüssigdüngern kritisch hinterfragt. Es sind jedoch nur einige wenige Regeln zu beachten, um diese ebenso effizient wie Feststoffdünger einsetzen zu können. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil jeder Flüssigdüngeranwendung ist die äußerst exakte und randgenaue Ausbringung.

Nach dem Schnitt sollte dem Grünland drei bis vier Tage Zeit gegeben werden, damit die durch die Nutzung entstandenen Verletzungen an den Pflanzen verheilen können. Sollte es nach dem Schnitt feucht sein, sollte der „Wartezeitraum“ auf vier bis sieben Tage verlängert werden. Danach gelten die gleichen Grundregeln wie für die Düngung von Getreide mit Flüssigdüngern. Es sollte nur in trockene Bestände mit einer ausgebildeten Wachsschicht auf den Blättern gedüngt werden. Dies ist in jedem Fall nach zwei trockenen Tagen gegeben. Nach Regenfällen sollte entsprechend länger gewartet werden. Mehrlochdüsen bzw. regnend ausbringende FD-Düsen garantieren eine gute Verteilung und eine hohe Pflanzenverträglichkeit. Und damit in der Regel bessere Ergebnisse als Flachstrahldüsen oder Schleppschläuche.

Harnstoff, Ammonium und Nitrat - die Mischung macht‘s

Flüssigdünger auf AHL-Basis enthalten alle drei für die Stickstoffdüngung maßgeblichen Stickstoffformen: Harnstoff, Ammonium und Nitrat. Damit ist eine kontinuierliche Stickstoffversorgung der Bestände als Voraussetzung für gleichmäßiges Wachstum gegeben. Vor allem bei einer ammoniumstabilisierten Flüssigdüngung können Nitratüberschüsse im Schnittgut und daraus resultierende Abstriche bei der Futterqualität vermieden werden.

Schwefeldüngung beachten

Um die optimale Stickstoff- und Schwefelversorgung sicherzustellen empfehlen sich Flüssigdünger wie PIASAN®-S 25/6 (25% N, 6% S), PIASAN®-G 20/8 (20% N, 8% S) oder PIASAN®-S 22/4 (22% N, 4% S), die dem hohen S-Bedarf des Grünlandes gerecht werden. Hinsichtlich der technischen Anwendung unterscheiden sich alle genannten Flüssigdünger untereinander nicht wesentlich.

Erfolg mit stabilisierten Harnstoff-Innovationen

Mit den innovativen Harnstoffdüngern der SKW Piesteritz (ALZON® neo-N und PIAGRAN® pro) konnten in den vergangenen Jahren sehr überzeugende Ergebnisse erzielt werden.

Beim Einsatz ammoniumstabilisierter Dünger ist auch im Grünland eine Zusammenfassung von Teilgaben möglich. So ließen sich mit ALZON® neo-N (Harnstoff + Urease- und Nitrifikationsinhibitor) in einem mehrjährigen Exaktversuch deutlich höhere Stickstoffentzüge als mit dem Standarddünger KAS erzielen (Abb. 1).

Einmal mehr bewährte sich hier der kombinierte Einsatz von Urease- und Nitrifikationsinhibitor. Im komplexen Zusammenspiel gewährleisten diese sowohl einen umfassenden Schutz vor Stickstoffverlusten als auch die optimale Stickstoffbereitstellung im Wurzelraum. Mit 77 Prozent wurde eine vergleichsweise hohe Stickstoffnutzungseffizienz erreicht.

Die seit einigen Jahren verfügbare zunehmend nachgefragte Harnstoffspezialität PIAGRAN® pro lässt sich ebenfalls sehr erfolgreich im Grünland einsetzen. Dieser Dünger enthält im Gegensatz zu ALZON® neo-N ausschließlich einen Ureaseinhibitor, so dass eine Zusammenfassung von Teilmengen nicht zielführend ist. Bei einer analog zum KAS-Einsatz gewählten konventionellen Gabenterminierung werden mit PIAGRAN® pro ebenfalls Spitzenerträge und eine hohe Stickstoffausnutzung erreicht. Der Ureaseinhibitor minimiert Ammoniakverluste und fördert eine optimale Verteilung des Düngers im Wurzelraum.

Schnell gelesen

Flüssigdünger eignen sich ebenso wie granulierte Düngemittel zur mineralischen Stickstoffdüngung von Grünland. Von Vorteil bei der Flüssigdüngung sind die exakte und randgenaue Ausbringung, die drei verschiedenen Stickstoffformen sowie die Möglichkeit einer kombinierten Stickstoff-Schwefel-Versorgung. Beim Einsatz von Flüssigdüngern sollten einige wenige Grundregeln für die Gewährleistung einer guten Pflanzenverträglichkeit eingehalten werden. Mit ALZON® neo-N und PIAGRAN® pro stehen auch im Segment der granulierten Qualitätsdünger zwei hocheffiziente Harnstoffspezialitäten für das Grünland zur Verfügung.