Blick in die Bestände – Wintergerste & Winterroggen „Anspruchslos? Von wegen!“

Wintergerste und Winterroggen „fristen“ in vielen Landwirtschaftsbetrieben ein eher unscheinbares Dasein im Vergleich zu den „Allzeit–Stars“ Winterweizen und Winterraps. Dabei nahmen Wintergerste mit 1,35 Mio. ha und Winterroggen mit 0,64 Mio. ha 2019 nicht unerhebliche Anbauumfänge der deutschen Ackerfläche ein (Destatis 2021). Wie Winterweizen und Winterraps, stehen auch die „Underdogs“ im kalten Frühjahr 2021 etwas „auf der Bremse“. Gemeint ist die nur zögerliche Entwicklung. Je nach Region und Witterung befinden sie sich in BBCH 32 bis 37.

Stabilisierte Düngung in der Wintergerste: Einmal hin, alles drin!

Wie im Werbeslogan eines deutschen Discounters, verhält es sich bei der Stickstoffdüngung der Wintergerste mit stabilisierten Düngern. Frühe Einmalgaben vor Vegetationsbeginn mit den stabilisierten Düngern ALZON® neo-N oder ALZON® flüssig–S 25/6 haben sich bewährt, um eine gleichmäßige Entwicklung der Wintergerstenbestände und damit hohe Erträge zu sichern. Die Applikation unter den dann meist kühlen und feuchten Bedingungen, begünstigen eine optimale Nährstoffverteilung im Boden. Dank Nitrifikationsinhibitor ist keine Nitratverlagerung aus dem Wurzelraum zu befürchten. Auf diese Weise ammoniumbetont ernährte Bestände wachsen zu Beginn der Vegetation harmonisch los und können die Winterfeuchtigkeit des Bodens hocheffektiv nutzen.

Für Hochertragsstandorte mit sicherer Wasserversorgung in der Vegetation bieten sich auch kombinierte Düngungssysteme mit konventionellen Stickstoffdüngern an. Dabei wird vor Vegetationsbeginn 70 Prozent der mineralischen Stickstoffenge mit ALZON® neo-N oder ALZON® flüssig-S 25/6 appliziert. Zwischen BBCH 32 und 37 erfolgt dann eine Anschlussgabe z. B. mit PIAGRAN® pro oder PIASAN® 28, um das gegebene Ertragspotential auszuschöpfen. Mit dieser Düngungsstrategie stehen der vermeintlich anspruchslosen Wintergerste von Beginn an die Nährstoffe im richtigen Verhältnis zur Verfügung. Zusätzlich kann auf günstige Ertragsbedingungen flexibel reagiert werden.

Organische Dünger im Winterroggen sinnvoll nutzen!

Bekannter Weise zeichnet sich der Roggen durch ein ausgeprägtes Wurzelsystem und relativ geringe Ansprüche an das Stickstoffdüngungsniveau zum Erreichen hoher Erträge aus. Damit bietet sich der Einsatz organischer Dünger im Roggen an. Eine frühe Applikation, sobald die Befahrbarkeit gegeben ist, sichert eine gute Ausnutzung des enthaltenen Stickstoffs und minimiert Ammoniakverluste. Ein sehr zeitiger Düngungstermin birgt aber die Gefahr von Auswaschungsverlusten in Form von Nitrat und klimaschädlichen Lachgasverlusten. Besonders in diesem kalten, mineralisationsschwachen Frühjahr zeigen sich die Ernährungsvorteile früher Applikationstermine organischer Dünger. Damit konnten wärmere „Zwischenphasen“ für die Stickstoffverfügbarkeit genutzt werden.

Gut beraten ist an der Stelle derjenige, der zur Vermeidung oben genannter Verluste den Gülleveredler PIADIN® mit 5 l/ha in Verbindung mit organischen Düngemitteln eingesetzt hat.

In vielen Fällen bleibt laut Düngebedarfsermittlung noch ein Anteil für die mineralische Düngung über. An dieser Stelle bietet sich der Einsatz von ALZON® flüssig-G 20/8 an. Neben dem gewünschten Stickstoff wird gleichzeitig Schwefel mit appliziert. Tolles Plus: Mit einer Menge von 60 kg N/ha wird der organische Dünger mit dem enthaltenen Nitrifikationsinhibitor auch gleichzeitig vor Nitratverlagerung geschützt.