Aktuelle Situation auf dem Acker
Unbeständig, ausreichend Niederschläge, aber kühl – so lässt sich der Mai 2021 beschreiben. In der Regel ist ein kühler und feuchter Mai eine gute Vorrausetzung für hohe Erträge und die Winterungen bestätigen momentan optisch diese Regel. Mit den wärmeren Temperaturen zum Wochenende und einer stabileren Wetterlage überschlagen sich nun die Ereignisse auf Äckern und Wiesen. Zum Teil wurde letzte Woche noch Grünroggen geerntet.
Der erste Schnitt im Grünland wurde vereinzelt begonnen. Die Erträge scheinen gut zu sein, die Qualitäten leiden unter dem verspäteten Schnittzeitpunkt. Um dem zweiten Schnitt optimale Vorrausetzungen zu bieten ist eine mineralische Düngung, vorzugsweise mit Schwefel, der reinen Gülledüngung vorzuziehen. Zum Einsatz können zum Beispiel PIAMON® 33-S kommen oder wenn Flüssigdünger möglich ist, PIASAN®-S 25/6.
Düngemaßnahmen können nun in Weizen, Dinkel und Durum ebenfalls voll gefahren werden. Informationen finden Sie dazu im letzten Wochenbericht bzw. auf www.duengerfuchs.de. Allgemein sollte im Getreide auf Getreidehähnchen kontrolliert werden. In Sommergerste auf ertragsstarken Standorten kann für die Ausnutzung des vollen Ertragspotentials eine Schossergabe sinnvoll sein, beispielsweise mit PIAGRAN® pro. Bei modernen Braugerstensorten, wie zum Beispiel RGT Planet geht dieser Stickstoff in Ertrag und weniger ins Eiweiß. Weiterhin ist in Rüben, Kartoffeln und Leguminosen nun verstärkt auf Blattläuse zu achten.
Wintergerste schiebt in späten Lagen noch die Ähre. In früheren Lagen sind schon die Staubbeutel zu erkennen.
Auf Standorten mit Virusbefall lässt sich nun das ganze Ausmaß der Schäden gut erkennen. Hier ist zu überlegen, ob es nicht Sinn macht, die Gerste zu silieren und einen Zweitfruchtmais nachzubauen.
Spurennährstoffversorgung sicherstellen
Der Boden hat sich in diesem Jahr nur langsam erwärmt und damit ist die Mineralisation von Nährstoffen ebenfalls gehemmt. Gut erkennbar ist dies in den Düngeversuchen der SKW Piesteritz.
Neben Stickstoff und Schwefel dürfen auch die Spurennährstoffe nicht aus dem Blick verloren werden. Im Getreide kann nun zum Fungizid nochmals ein Cocktail an Nährstoffen gegeben werden. Dieser dient in erster Linie dazu, die Blüte und die Blütenanlagen abzusichern. Bewährt haben sich kleine Mengen Bor (maximal 50 g/ha), aber auch die Nährstoffe Mangan, Kupfer und Zink sind zum Ährenschieben nochmal gut platziert. Die wärmeliebenden Sommerungen leiden in diesem Frühjahr besonders. Um dem Mais auf die Sprünge zu helfen und Herbizidstress abzumildern, kann Zink helfen. Hat der Mais später mehr Blattmasse, haben sich ab dem 8-Blattstadium Blattdüngemaßnahmen mit Phosphat, Zink und Bor bewährt. Zu beachten ist dabei, dass Phosphat und Zink in einem Produkt formuliert sein müssen und weitere Zugaben von Blattdünger (außer Bor) unterbleiben müssen, da es ansonsten zu Ausflockungen kommen kann.
Termin
2. Juni 2021: Virtueller Feldtag 2021: Farm2Fork 2030 – Landwirtschaft individuell statt pauschal. Hier anmelden!