Pflanzenbau

Feldmäuse treten dieses Jahr lokal stärker auf. Raps- und pfluglos bestellte Wintergetreideflächen mit Vorkultur Getreide oder Raps sowie Wiesen und Weiden sollten deshalb auf Befall kontrolliert werden. Häufig ist der Ausgangsbefall an den Feldrändern zu beobachten (Bild). Dieser ist jetzt bei der niedrigen Vegetation gut festzustellen. Ob Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich sind, ist mit Hilfe der „Lochtretmethode“ ermittelbar. Dabei werden auf einer Fläche von 2 x 250 m² (16 x 16 m) alle Mauselöcher zugetreten. Nach 24 Stunden werden die wieder geöffneten Löcher gezählt. Wichtig: Der Bekämpfungsrichtwert liegt für Wintergetreide und Raps bei 5 bis 8 und bei Grünland bei 11 geöffneten Löchern je Kontrollfläche.

Nach Überschreiten eines dieser Bekämpfungsrichtwerte sind das verdeckte Ausbringen von Feldmausködern nur mit der Legeflinte in die offenen Feldmauslöcher oder das Aufstellen geeigneter Köderstationen die einzigen Möglichkeiten zur direkten Bekämpfung. Es dürfen auf keinen Fall Köder an der Oberfläche liegen bleiben. Bei Regen oder starker Feuchtigkeit entwickelt sich jedoch aus dem Giftweizen beziehungsweise den Giftlinsen ein Gas, dass abstoßend auf die Mäuse wirken kann. Deshalb muss eine trockene Periode von mindestens 3 bis 4 Tagen abgewartet werden.

Die chemische Bekämpfung ist hier nur mit Zinkphosphid-haltigen Mitteln möglich. Hier sind unbedingt die neuen Anwendungsbestimmungen zu beachten.

Neben der chemischen Bekämpfung können zur Eingrenzung von Feldmausplagen auch biologische und mechanische Bekämpfungsmaßnahmen zum Einsatz kommen. Das Aufstellen von Sitzstangen für Greifvögel wäre hier stellvertretend für die biologische Bekämpfung zu nennen. Mechanische Handhabungen wären Bodenbearbeitungsmaßnahmen mittels Pflug und Grubber, die ein tiefes Durchmischen (circa 20 cm) ermöglichen. Hierdurch werden Gänge zerstört und Bauten verschüttet. Der Wirkungsgrad dieser Maßnahme beträgt bis zu 80 Prozent.