Sommergetreide – mehr als eine Notlösung

Die Bedeutung des Sommergetreideanbaus ist nach wie vor im Vergleich zum Wintergetreideanbau relativ gering. Dies liegt auf den ersten Blick an der geringeren Ertragserwartung und den damit meist einhergehenden niedrigeren Deckungsbeiträgen. Bei genauerem Hinsehen lässt sich diese Argumentation jedoch nicht immer pauschal aufrechterhalten, da durch den Anbau von Sommergetreide einige zusätzliche Aspekte mit in Betracht gezogen werden müssen.

So kann durch den Anbau von Sommergetreide die Fruchtfolge aufgelockert werden und dadurch über die gesamte Fruchtfolge hinweg positive Effekte entstehen. Die Kontrolle des Ackerfuchsschwanzes wird begünstigt und auch anderen phytosanitären Problemen kann vorgebeugt bzw. begegnet werden. Im Hinblick auf die Düngeverordnung können Sommerungen, wie zum Beispiel Sommergerste und Sommerhafer, durch ihren relativ geringen Stickstoffbedarf zusätzlich interessant sein.

Sommerbraugerste

Die Sommerbraugerste ist die wichtigste Sommergetreideart im Beratungsgebiet. Durch das derzeit relativ schnelle Abtrocknen der Ackerflächen ist mit dem zeitnahen Beginn der Aussaat zu rechnen. Grundsätzlich sollte aber bei der Bodenbearbeitung und der Aussaat nichts überstürzt werden, da die Sommergerste empfindlich auf etwaige Verdichtungen oder Strukturschäden des Bodens reagiert.

Der Stickstoffbedarf ist, wie bereits erwähnt, auf niedrigem Niveau. So beträgt dieser bei einer Ertragserwartung von 6 t/ha laut Düngebedarfsermittlung 150 kg N/ha außerhalb der roten Gebiete. Für die Praxis bedeutet dies, dass unter Berücksichtigung aller Parameter in der Düngebedarfsermittlung wie beispielsweise Nmin, häufig nur noch 70 bis 100 kg N/ha ausgebracht werden dürfen.

Der errechnete Stickstoffbedarf lässt sich sehr gut mit ALZON® neo-N sowie Power-Mischungen aus ALZON® neo-N und PIAMON® 33-S decken. Die Applikation sollte möglichst direkt vor der Saat stattfinden und eingearbeitet werden. So ist der gedüngte Stickstoff von Anfang an bedarfsgerecht pflanzenverfügbar. Insbesondere in Bezug auf den Qualitätsparameter „Proteinobergrenze im Erntegut“ hat sich diese Strategie bewährt.

Sommerhafer

Auch der Haferanbau kann einzelbetrieblich hoch interessant sein, da analog zur Sommergerste alle oben genannten Aspekte zu sehen sind und zusätzlich noch mit einem perspektivisch wachsenden Markt zu rechnen ist. Darüber hinaus ist der Hafer speziell aus phytosanitärer Sicht im Rahmen der Fruchtfolge hoch interessant und gilt deshalb nicht umsonst als „Gesundungsfrucht“.

Die Stickstoffdüngung sollte, wie bei der Sommerbraugerste, am besten vor der Saat mit ALZON® neo-N sowie Power-Mischungen aus ALZON® neo-N und PIAMON® 33-S erfolgen.

Praxistipp

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